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Michael Simmer zum niederösterreichischen Superintendenten gewählt

Michael Simmer wird neuer Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in Niederösterreich. Er wird sein Amt mit 1. September 2024 antreten.

St. Pölten / Langenlois (epdÖ) – Michael Simmer wird neuer Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in Niederösterreich. Der bisherige Schulamtsleiter und Fachinspektor für den Evangelischen Religionsunterricht an höheren Schulen in Niederösterreich wurde am Samstag, 16. März, von den Delegierten der niederösterreichischen Superintendentialversammlung in Langenlois im 8. Wahlgang mit der nötigen Zweidrittelmehrheit gewählt. 58 von 69 Stimmen entfielen auf Simmer, 11 waren ungültig. Nach dem 7. Wahlgang hatte die Schwechater Pfarrerin Alexandra Battenberg ihre Kandidatur zurückgezogen. Zu diesem Zeitpunkt fehlte Simmer eine Stimme für die Zweidrittelmehrheit. Der Wahl gestellt hatten sich auch Markus Fellinger, Lebensberater und Leiter der Gefängnisseelsorge in Niederösterreich, sowie Daniel Vögele, Pfarrer in Baiersbronn (D). Beide hatten ihre Kandidatur nach dem 6. Wahlgang zurückgezogen.

Die Wahl eines neuen Superintendenten war notwendig geworden, da Lars Müller-Marienburg sein Amt im Oktober des Vorjahres zurückgelegt hatte. Sein Amt wird der neue Superintendent am 1. September antreten. Die feierliche Amtseinführung durch Bischof Michael Chalupka ist für den 28. September um 16.00 Uhr in der Evangelischen Kirche in Wiener Neustadt geplant.

„Ich möchte ein Superintendent für alle sein und auch das Vertrauen jener gewinnen, die mich heute nicht gewählt haben“, sagte Simmer in einer ersten Reaktion. Die Wahl nehme er „mit großer Freude und Demut“ an. In der und für die Evangelische Kirche in Niederösterreich zu wirken, „ist für mich eine Herzensangelegenheit“, hatte Michael Simmer vor den Delegierten der niederösterreichischen Pfarrgemeinden erklärt. Als Superintendent wolle er nach der Vakanz Stabilität in die Diözese einbringen. „Unser Glaube hat einer unsicheren Zukunft immer ein trotziges ‚Aber‘ entgegengehalten“, erinnerte Simmer. Auch wenn sich langfristig an der äußeren Gestalt von Kirche einiges ändern werde, „kann ich aus meinem Glauben mit großer Freude, Begeisterung und Zuversicht in die Zukunft gehen“. Als Ausdauersportler, der mehrere Marathon-, Triathlon- und Ironman-Bewerbe absolviert hat, habe er viel über den Umgang mit Herausforderungen gelernt: „Man muss Rückschläge einstecken können, darf sich nicht entmutigen lassen, kleine Erfolge schätzen lernen und achtsam mit seinen Ressourcen umgehen.“ „Fürchte dich nicht, lebe mutig und verantwortungsvoll“ sei jedenfalls „eine anschlussfähige Botschaft“, zeigte sich der neugewählte Superintendent überzeugt.

Auf die sinkende Anzahl an Kirchenmitgliedern auch in der Diözese Niederösterreich angesprochen, sagte Simmer am Sonntag, 17. März, im Interview für das TV-Religionsmagazin “Orientierung”, die Kirche könne sich nicht mehr darauf verlassen, dass die Menschen eine automatische Bindung an die Kirche haben. „Es braucht eine Verdichtung nach innen und eine Öffnung nach außen“, so der designierte Superintendent.

(Foto epd/Uschmann)